Wasser sparen: Die 6 besten Tipps
Rund 130 Liter Trinkwasser pro Tag verbraucht jeder Deutsche im Durchschnitt. Das ist vergleichsweise viel angesichts der Tatsache, dass Wasser eine knappe Ressource ist. Dabei können Sie Ihren persönlichen Wasserverbrauch im Alltag mit wenig Aufwand ganz einfach reduzieren. Sie tragen so Ihren Teil zum Umweltschutz bei und auch Ihr Geldbeutel wird sich über die Sparmaßnahme freuen.
Wasser sparen – Tipp 1: Duschen statt Baden
Wussten Sie, dass für ein Vollbad je nach Wannengröße etwa 140 bis 200 Liter an Wasser nötig sind? Damit hätten Sie den Tagesdurchschnitt bereits überschritten. Wesentlich besser ist es daher, auf das Bad zu verzichten und stattdessen unter die Dusche zu steigen. Diese verbraucht durchschnittlich etwa 15 Liter Wasser pro Minute, wobei der Wasserverbrauch durch den Einbau von Sparduschköpfen oder Mischdüsen auf rund 8 Liter pro Minute gedrosselt werden kann. Das Beste dabei: Ihrem Duschkomfort tut dies keinen Abbruch, denn durch den Einsatz von Perlatoren wird das fehlende Wasser ganz einfach durch Luft ersetzt. Dies lässt den Wasserstrahl fast so kräftig und dicht erscheinen wie zuvor.
Wasser sparen – Tipp 2: Lassen Sie Wasser nur dann laufen, wenn Sie es wirklich brauchen
Um Ihren Wasserverbrauch im Bad weiter zu reduzieren, sollten Sie den Wasserhahn nur dann aufdrehen, wenn Sie auch wirklich gerade Wasser benötigen. Wenn Sie sich etwa unter der Dusche einseifen oder Ihr Haar shampoonieren, können Sie dafür zeitweise auf Wasser verzichten. Dasselbe gilt beim Händewaschen: Drehen Sie den Hahn zu, wenn Sie Ihre Hände gerade einseifen.
Wichtig ist hierbei natürlich auch, das eigene Hygieneverhalten als Ganzes zu überdenken: So ist es gar nicht zwingend nötig, täglich zu duschen. Stattdessen ist es sogar schädlich für Haut und Haare, da der Einsatz von Seifen und Shampoos diese austrocknet. Wenn Sie nicht gerade schweißtreibenden Tätigkeiten nachgehen, ist es also besser, nur jeden zweiten Tag unter die Dusche zu steigen. Was das Händewaschen angeht, so muss es hier nicht zwingend Warmwasser sein: Meist genügt auch kaltes Wasser. Wesentlich wichtiger ist, dass Sie Ihre Hände ausgiebig und gründlich einseifen – und das idealerweise bei abgedrehtem Wasser.
Wasser sparen – Tipp 3: Wasserverbrauch der Toilette reduzieren
Mit jeder WC-Spülung verbrauchen Sie etwa 7 bis 9 Liter Wasser. Reduzieren können Sie den Wasserverbrauch, indem Sie häufiger den Spülstopp oder die Spartaste betätigen. Letztere verbraucht nur etwa 5 Liter. Noch besser wäre ein wassersparender Spülkasten, doch dieser ist leider noch verhältnismäßig teuer in der Anschaffung.
Wasser sparen – Tipp 4: Effizient Geschirr spülen und Wäsche waschen
Auch beim Einsatz von Geschirrspüler und Waschmaschine können Sie jede Menge Wasser sparen. Zunächst sollten Sie kontrollieren, ob Sie in Ihrem Haushalt noch Altgeräte mit hohem Verbrauch nutzen. Wenn ja, dann lohnt sich gegebenenfalls die Anschaffung eines ressourcenschonenden Neugeräts. Doch behalten Sie dabei immer im Hinterkopf, dass die Entsorgung noch funktionstüchtiger Altgeräte mit unnötigem Elektroschrott einhergeht. Vielleicht kennen Sie aber jemanden, der sich über Ihr altes Gebrauchtgerät freut. Studenten und Berufsanfänger, die gerade ihre erste eigene Wohnung einrichten, sind oft dankbare Abnehmer.
Wenn Sie Geschirrspüler und Waschmaschine verwenden, gilt zunächst: Lassen Sie die Geräte nur voll beladen laufen. Darüber hinaus sollten Sie nach Möglichkeit die Energiesparprogramme wählen: Diese laufen meist bei niedrigerer Temperatur und dafür etwas länger. Kurzprogramme hingegen sollten Sie besser vermeiden, da diese die geringe Laufzeit mit sehr hohen Temperaturen kompensieren. Im Übrigen sind moderne Elektrogeräte sehr effizient, sodass Sie sich die Vorwäsche in der Regel sparen können. Auch beim Geschirr empfiehlt es sich, ausschließlich stark verschmutzte Teller, Pfannen und Töpfe vorher kurz per Hand vorzureinigen. Der restliche Schmutz sollte für Ihren Geschirrspüler kein Problem darstellen.
Wasser sparen – Tipp 5: Setzen Sie im Garten auf Regenwasser
Sie können Ihren Wasserverbrauch in bestimmten Bereichen gänzlich eindämmen, wenn Sie hier einfach auf Regenwasser setzen. Stellen Sie für die Gartenbewässerung etwa eine einfache Regentonne auf. Diese erhalten Sie in Baumärkten und Gartencentern bereits für wenige Euro. Achten Sie lediglich darauf, dass die Tonne mit einem Deckel versehen und nur bei Regen geöffnet wird. Ansonsten könnten Tiere wie Katzen und Eichhörnchen ins Wasser fallen und ertrinken.
Wenn Sie einen sehr großen Garten besitzen, können Sie auch auf eine Betonzisterne setzen. Diese können Sie dann mit einer smarten Bewässerungsanlage mit Feuchtigkeitssensor verbinden, die nur dann bewässert, wenn Ihre Pflanzen dies auch wirklich benötigen. Im Übrigen können Sie den Wasserbedarf Ihres Rasens auf ganz einfache Art und Weise senken, nämlich indem Sie ihn seltener mähen. Längere Grashalme sorgen für einen verstärkten Schattenwurf, wodurch die Erde weniger schnell austrocknet. Sie können somit also Zeit und Wasser sparen.
Im Übrigen gibt es mittlerweile auch kleinere Regenwasserspeicher für den Balkon, sodass Sie auch bei Ihrer Stadtwohnung auf den ressourcenschonenden Einsatz von Regenwasser zurückgreifen können. Darüber hinaus kann sich auch die Anschaffung von Blumenkästen mit eingebauten Wasserdepots auszahlen. Hier geht Wasser weniger schnell verloren, sodass Sie nicht so häufig zur Gießkanne greifen müssen.
Wasser sparen – Tipp 6: Passiven Wasserverbrauch durch verändertes Konsumverhalten senken
Im eigenen Haushalt anzufangen, ist sicherlich ein guter erster Schritt, um den persönlichen Wasserverbrauch zu senken. Nichtsdestotrotz sollten Sie auch Ihren indirekten oder fiktiven Wasserverbrauch auf dem Schirm haben: Denn zur Herstellung von Konsumgütern und zur Produktion von Lebensmitteln ist eine sehr große Menge an Trinkwasser nötig.
Um eine einzige Jeans herzustellen, bedarf es etwa 8.000 Liter Wasser. Wenn Sie diese Jeans jahrelang tragen, amortisiert sich der Verbrauch schnell wieder. Anders sieht es hingegen aus, wenn Sie Trends hinterherjagen und oft Kleidung kaufen, die nur selten – oder gar nicht – getragen wird. Auch Ihr Geldbeutel wird es Ihnen am Ende danken, wenn Sie derartige Impulskäufe besser kontrollieren und auf diese Weise Wasser sparen.
Dasselbe gilt auch für Kaufentscheidungen im Supermarkt: Um ein Kilo Schweinefleisch herzustellen, werden rund 6.000 Liter Wasser benötigt, für ein Kilo Rindfleisch sogar 15.000 Liter. Ein Kilo Kartoffeln aus Deutschland schlägt hingegen nur mit rund 120 Litern Wasser zu Buche. Prüfen Sie also, wie häufig Sie tatsächlich Fleisch benötigen und durch welche ressourcenschonenderen Produkte Sie es ersetzen könnten.
Doch egal wofür Sie sich im Supermarkt letztlich entscheiden, es gilt immer: Verbrauchen Sie die Lebensmittel in Ihrem Kühlschrank. Lebensmittelverschwendung geht ebenfalls mit einer großen Menge an unnötig eingesetztem Wasser einher.
Fazit: Kleinere Änderungen mit großer Wirkung beim Wasser sparen
Es ist gar nicht so schwer, den Wasserverbrauch im eigenen Haushalt zu senken – sei es durch selteneres Baden, durch den Einsatz ressourcenschonenderer Haushaltsgeräte oder durch ein verändertes Konsumverhalten. Dabei gilt immer: Sie müssen gar nicht jeden Tipp beherzigen und auch schon kleine Veränderungen können eine große Wirkung haben. Beginnen Sie vielleicht damit, beim Händewaschen auf kaltes Wasser zu setzen und den Wasserhahn beim Einseifen zuzudrehen. Als nächsten Schritt könnten Sie beispielsweise im Garten eine Regentonne aufstellen und auf den Einsatz des Gartenschlauchs verzichten. Sie werden sehen: Die meisten Änderungen erfordern nur ein klein wenig Umgewöhnung. Mit einem Minus an Komfort gehen sie nur selten einher.
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