Braucht man eine Glasversicherung unbedingt?
Glasbruch ist nicht nur ärgerlich, sondern in vielen Fällen auch sehr kostenintensiv. Betroffene, die den Schaden über die Hausrat- oder Wohngebäudeversicherung abwickeln wollen, erleben häufig eine böse Überraschung, denn die Policen sichern diese Schäden nicht ab.
Auch über eine Privathaftpflicht sind nicht alle Schäden abgedeckt. Im Folgenden erfahren Sie, wann eine Glasbruchversicherung sinnvoll ist, welche Schäden die Versicherung übernimmt und mit welchen Kosten Sie rechnen müssen.
Was ist eine Glasversicherung?
Die Glasversicherung ist eine Sachversicherung, die Glasbruch am Gebäude absichert. Versicherungsnehmer schließen die Police oftmals als Ergänzung oder in Kombination mit einer Hausrat- oder Wohngebäudeversicherung ab.
Verschiedene Schadenbeispiele zeigen, wann der Schutz einer Glasversicherung greift:
- Kinder spielen im Garten mit dem Ball und eine Fensterscheibe geht dabei zu Bruch.
- Beim Kochen fällt ein schwerer gusseiserner Topf auf das empfindliche Induktionskochfeld, das sofort zerspringt.
- Versehentlich stoßen Sie beim Heimwerken mit einer Leiter an eine Glastür, in der daraufhin ein großer Riss zu sehen ist.
Welche Kosten übernimmt eine Glasversicherung?
Die Glasversicherung leistet für die Reparatur oder den Austausch versicherter Glasscheiben. Meist sind diese Scheiben und Glasobjekte abgesichert:
- Fensterscheiben und Türen
- Duschkabinen
- Glasscheiben von Balkonen oder Terrassen
- Wintergärten
- Kochfelder
- Mobiliarverglasung, z. B. von Vitrinen
- Spiegel
- Aquarien und Terrarien
- Glasbausteine
- Lichtkuppeln
- Kunststoffscheiben
Welchen Schutz die Policen konkret bieten, entnehmen Sie idealerweise den Versicherungsbedingungen. Unter Umständen sind Keramikkochfelder oder Aquarien nicht im Versicherungsschutz enthalten, sondern müssen extra eingeschlossen werden. Hier kommt es auf den jeweiligen Anbieter an.
Für wen lohnt sich eine Glasversicherung?
Gibt es in Ihrer Wohnung oder Ihrem Haus besonders viele Glasflächen, ist die Ergänzung der Hausratversicherung um eine Glasversicherung zu empfehlen. Denkbar ist auch der Abschluss einer separaten Police. Nicht nur Eigentümer können Glasschäden versichern, möglich ist dieser Schutz auch für Mieter, etwa wenn die Haftpflichtpolice für Glasbruch nicht aufkommt. Verursacht der Mieter an der Mietsache einen Glasschaden, ist dieser haftbar und muss für die Kosten aufkommen. Genau hier greift die Haushaltsglasversicherung.
Was ist nicht über die Glasversicherung abgedeckt?
Lampenschirme, Blumenvasen oder ähnliche sogenannte Hohlgläser sind nicht durch die Glasversicherung geschützt. Auch Brillen, Fernseher oder PC-Bildschirme sind nicht über die Police versichert.
Für Absplitterungen oder Schrammen auf Glasscheiben kommt die Versicherung ebenfalls nicht auf.
Was kostet eine Glasversicherung?
Die Kosten für eine Glasversicherung sind von der Wohnfläche abhängig. Bei den meisten Versicherern leitet sich die Versicherungssumme aus der Größe der Wohnung ab. Durch eine Selbstbeteiligung können Sie die Versicherungsprämie reduzieren. Schließen Sie die Absicherung als Ergänzung zur Hausratversicherung ab, liegen die Kosten in aller Regel deutlich unter 100 Euro jährlich.
Fazit: Glasbruchversicherung in bestimmten Fällen sinnvoll
Ob Sie eine Glasversicherung benötigen, hängt von der Einrichtung und der Anzahl der Glasscheiben in Ihrer Wohnung ab. Besitzen Sie große Fensterflächen, einen Wintergarten oder beispielsweise Glastüren im Innenbereich, lohnt sich der zusätzliche Versicherungsschutz. Prüfen Sie am besten überschlägig den Wert der Glasobjekte in Ihrer Wohnung und stellen Sie die Kosten für die Versicherung gegenüber. In der Regel ist die zusätzliche Absicherung aufgrund der recht moderaten Kosten zu empfehlen.
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