Haus winterfest machen: die große Checkliste

Wenn der Winter sich mit großen Schritten nähert, sollten Sie als Immobilieneigentümer möglichst schnell tätig werden. Denn bevor der erste Schnee die kalte Jahreszeit einläutet, gibt es noch einiges zu tun. Unsere große Checkliste hilft Ihnen dabei, Ihr Haus bestmöglich auf den Winter vorzubereiten.

Schritt 1: Dach prüfen

Häuser in Heidelberg im Winter, wie macht man ein Haus winterfest

Das Dach ist eine der anfälligsten Stellen eines Hauses. Noch bevor der erste Schnee fällt, sollten Sie sich daher vergewissern, dass Ihr Dach in makellosem Zustand ist. Anfällig für Risse und undichte Stellen ist dabei vor allem die seitliche Schornsteinabdichtung. Am einfachsten können Sie Ihr Dach prüfen, wenn Ihr Dachboden nicht ausgebaut ist: Dann können Sie während eines Wintersturms ganz einfach von innen kontrollieren, ob Wasser eindringt. Etwas schwieriger ist es hingegen, wenn die Kontrolle von innen nicht möglich ist. Ein Blick aus dem Dachfenster oder die Prüfung per Fernglas hilft hier weiter. Sollten Sie auffällige Stellen bemerken, können Sie auch eine Leiter anbringen und vorsichtig nachsehen, ob alles in Ordnung ist.

Dringt Wasser über das Dach ein oder sind einzelne Dachpfannen gerissen, so sollten Sie umgehend einen Dachdecker hinzuziehen. Der Experte verrät Ihnen, was noch vor Wintereinbruch erledigt werden sollte, und kann die Ausbesserungsarbeiten bei Bedarf direkt übernehmen.

Schritt 2: Dachrinne reinigen

Buntes Herbstlaub ist zwar schön anzusehen, doch verstopft es alle Jahre wieder Dachrinnen und Fallrohre. Ist sämtliches Laub abgefallen, müssen Sie daher die Regenrinne sorgfältig reinigen. So stellen Sie sicher, dass Regen- und Schmelzwasser im Winter ordentlich ablaufen können. Alternativ können Sie Ihre Regenrinne auch mit einem Auffangsystem versehen, das die Laubansammlung in der Rinne verhindert.

Haben Sie die Regenrinne gereinigt, sollten Sie anhand eines Gartenschlauchs prüfen, ob das Wasser auch gut durch die Fallrohre kommt. Auch hier können sich unsichtbare Blockaden gebildet haben. Prüfen Sie außerdem, ob die Dachrinne noch dicht ist. Kleine Risse und Löcher können Sie mit Wetterschutz-Silikon oder Reparaturband aus Bitumen abdichten. Zu guter Letzt sollten Sie auch die Befestigung kontrollieren: Nur so können Sie gewährleisten, dass die Traufe auch schweren Schneemassen standhält.

Schritt 3: Fassade prüfen

Zeichnen sich in der Fassade kleine Risse ab, sollten Sie noch in diesem Jahr tätig werden. Wasser, das in die Risse eingedrungen ist, weitet sich im gefrorenen Zustand aus und kann so für teure Schäden im Mauerwerk sorgen. Besonders anfällig hierfür sind alle Stellen, an denen unterschiedliche Baumaterialien aufeinandertreffen. Überprüfen Sie daher auch den Übergang zum Dach sowie die Ränder von Fensterbrettern. Korrigieren Sie die Risse anschließend mit Spachtelmasse aus dem Baumarkt. Um die Optik können Sie sich gegebenenfalls auch im nächsten Frühjahr kümmern.

Ranken sich dekorative Pflanzen an Ihrer Fassade entlang, sollten Sie diese noch vor Wintereinbruch zurückschneiden. Sie verhindern so, dass die Pflanzen unter die Dachziegel oder in die Fugen wuchern.

Schritt 4: Fenster und Türen abdichten

Die Energiekosten steigen und steigen. Um im Winter Heizkosten zu sparen, sollten Sie alle Fenster und Türen überprüfen. Undichte Stellen können Sie aufspüren, indem Sie den Räucherstäbchentrick anwenden: Das Brennstäbchen verrät Ihnen, wo kalte Außenluft ungewollt ins Innere eindringt.

Auch bei undichten Fenstern und Türen hilft ein Besuch im Baumarkt. Mit Silikon oder selbstklebenden Dichtungsstreifen können Sie die entsprechenden Stellen abdichten. Gummidichtungen sollten Sie mit speziellen Pflegemitteln einreiben, sodass diese möglichst lange geschmeidig sind. Verzogene Türen sollten Sie nachjustieren, sodass auch hier keine Wärme entweichen kann. Durch all diese Maßnahmen sparen Sie nicht nur Heizkosten: Sie minimieren gleichzeitig auch das Risiko von Schimmel.

Schritt 5: Wasser im Garten abstellen

Wasser dehnt sich aus, wenn es gefriert. Es ist daher zwingend nötig, den Wasseranschluss im Garten in den Wintermonaten abzustellen. Am besten drehen Sie den Anschluss von innen zu, wobei der Wasserhahn geöffnet bleiben sollte. Befindet sich noch Wasser in der Leitung, kann sich dieses so in die Breite ausdehnen. Montieren Sie anschließend alle Anbauteile ab und verstauen Sie diese im Keller. Sie verhindern dadurch nicht nur, dass Ihr Gartenschlauch platzt, sondern auch, dass gefrierendes Wasser ins Gemäuer eindringt und dort Schäden anrichtet.

Schritt 6: Frostschutzmaßnahmen prüfen

Heizungsanlagen sind in der Regel mit einer Frostschutzfunktion versehen. Diese sorgt dafür, dass auch im Winter noch genügend Restwärme in den Heizkörpern ist, sodass das Wasser darin nicht gefriert. Gänzlich sollten Sie sich jedoch nicht darauf verlassen, denn freiliegende Heizungsrohre können bei niedrigen Temperaturen trotzdem einfrieren. Es ist daher unumgänglich, diese mit PE- oder Mineralwollschalen aus dem Baumarkt zu dämmen. Haben Sie dies schon in den letzten Jahren erledigt, müssen Sie die Dämmung lediglich prüfen. Dasselbe gilt auch für freiliegende Wasserleitungen: Sind Sie einmal zu spät dran und ist eine Wasserleitung schon gefroren, so sollten Sie das Wasser darin behutsam zum Tauen bringen. Ein Fön oder warmes Wasser können dabei helfen. Sie verhindern so, dass der blitzartige Temperaturwechsel das Rohr zum Platzen bringt.

Stellen Sie außerdem sicher, dass alle Räume im Winter ausreichend beheizt sind. So verführerisch es angesichts der hohen Heizkosten auch scheinen mag: Selbst wenn Sie im Winter verreisen, sollten Sie die Heizung nicht ganz ausschalten. Sie riskieren dadurch, dass diese gefriert. Möchten Sie nicht alle Räume Ihres Hauses regelmäßig überprüfen, können Sie auch Frostwächter aufstellen. Die nützlichen Geräte beobachten die Raumtemperatur und beginnen von selbst, zu heizen, wenn diese unter einen kritischen Wert fällt.

Heizkörper in den Aufenthaltsräumen sollten Sie bei Bedarf entlüften, wenn Sie diese wieder in Betrieb nehmen. Die Aufgabe können Sie ganz einfach mit einem passenden Schlüssel selbst erledigen. Sie verhindern so, dass angestaute Luft in den Heizkörpern die Leistung der Heizkörper mindert, wodurch Sie wiederum Heizkosten sparen.

Schritt 7: Außenanlagen winterfest machen

Nicht nur Ihr Haus selbst, sondern auch die Außenanlagen wie Garten, Balkon und Terrasse wollen winterfest gemacht werden. So sollten Sie empfindliche Kübelpflanzen beispielsweise frostgeschützt überwintern, winterharte Garten- und Beetpflanzen ein wenig abdecken oder einpacken und Bodenläufe von Restlaub und anderem Schmutz befreien. Mähen Sie ein letztes Mal im Jahr den Rasen, doch kürzen Sie ihn nicht zu sehr: Bei zu kurzen Halmen bekommt der Rasen nicht mehr genügend Sonnenlicht ab und es entstehen braune Stellen. Entfernen Sie auch das letzte Herbstlaub vom Rasen. Ihre Obstbäume sollten Sie zurückschneiden und von nicht abgefallenen Fruchtmumien befreien. Hiervon könnten Krankheitserreger auf den Baum überwandern.

Im Anschluss sollten Sie nicht wetterfeste Deko im Keller verstauen, die Regentonne leeren und Ihre Gartengeräte sowie Gartenmöbel möglichst geschützt lagern. Auch Pflanzendünger gehört im Winter ins Warme.

Schritt 8: Streumittel besorgen

Oft kommt der Wintereinbruch früher als gedacht, weshalb Sie schon Ende Herbst Streumittel besorgen sollten. Salz ist hierfür nicht ideal, da es in den Boden eindringt und so die empfindlichen Wurzeln Ihrer Gartenpflanzen beschädigen kann. Besser sind Sand, Kies, Split oder Granulat. Der Vorteil: Einen Teil des Streumaterials können Sie nach Winterende auffegen und im nächsten Jahr wiederverwenden. Darüber freut sich nicht nur Ihr Geldbeutel, sondern auch die Umwelt.

Tipp: Als Hauseigentümer sind Sie im Winter rechtlich dazu verpflichtet, Zu- und Gehwege von Schnee und Glätte zu befreien – und das bei Bedarf mehrmals am Tag. Sollte bereits absehbar sein, dass Sie dieser Aufgabe nicht ordnungsgemäß nachkommen können – etwa aufgrund Ihrer Arbeitszeiten –, können Sie alternativ einen professionellen Winterdienst beauftragen.

Schritt 9: Außenbeleuchtung prüfen

Zu Ihrer eigenen Sicherheit sollten Sie zu guter Letzt auch die Außenbeleuchtung kontrollieren. Im Winter wird es besonders früh dunkel und gerade bei Eis und Glätte ist die Verletzungsgefahr groß, wenn Zugänge nicht ausreichend beleuchtet sind. Darüber hinaus hat Außenbeleuchtung einen positiven Nebeneffekt: Vor allem wenn Ihre Lampen mit einem Bewegungsmelder versehen sind, dienen diese auch als Einbruchschutz. Unerwartete Beleuchtung hält viele Einbrecher davon ab, in ein fremdes Haus einzusteigen.

Fazit: In 9 Schritten zum winterfesten Haus

Die eigene Immobilie ist nicht nur mit einer Vielzahl von Freiheiten verbunden. Sie bringt auch jede Menge Pflichten mit sich. Wollen Sie viele Jahrzehnte lang etwas von Ihrem Eigenheim haben, so sollten Sie sich sorgsam darum kümmern. So wollen Haus und Garten beispielsweise gut auf die kalte Jahreszeit vorbereitet werden. Stellen Sie unter anderem sicher, dass das Dach dicht, Ihre Gartenpflanzen gut geschützt und die Regenrinne frei von Herbstlaub ist. Nur so haben Sie lange Ihre Freude an Ihrem Eigenheim.

Bildnachweis: Boris Stroujko / Shutterstock.com

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