Solaranlagen: umweltschonend Wasser und Strom erzeugen

Ein Mann mit Kind vor einem Haus mit Solaranlagen auf dem Dach

Erneuerbare Energien sind in aller Munde: Sie schonen die Umwelt und tragen so einen wichtigen Teil zur Energiewende bei. Wer eine Immobilie besitzt, kann durch die Installation einer Solaranlage ganz einfach daran teilhaben. Zusätzlich können Sie sich so von fossilen Brennstoffen und deren Preisentwicklung ein Stück weit unabhängig machen. Eine Solaranlage auf dem Dach macht sich im Idealfall gleich doppelt bezahlt: Sie schont das Klima und gleichzeitig Ihren Geldbeutel.

Welche Arten von Solaranlagen gibt es?

Solaranlage ist ein Sammelbegriff für technische Anlagen, die Sonnenenergie in andere Energieformen umwandeln. Diese können wiederum im Haushalt in Form von Warmwasser, Heizungswärme oder Strom genutzt werden. Grundsätzlich wird zwischen zwei Arten von Solaranlagen unterschieden: Photovoltaikanlagen und Solarthermieanlagen.

Photovoltaikanlage

Eine Photovoltaikanlage wandelt Sonnenlicht zunächst in Gleichstrom und schließlich in nutzbaren Wechselstrom um. Photovoltaikanlagen sind hocheffizient und können je nach Auslegung bis zu 80 Prozent Ihres Strombedarfs decken, wenn ein Batteriespeicher für den selbst produzierten Strom genutzt wird.

Eine Besonderheit der Photovoltaikanlage ist, dass Sie dadurch nicht nur Ihre laufenden Kosten senken können. Stattdessen können Sie mit einer PV-Anlage ein zusätzliches Einkommen generieren: Produziert Ihre Solaranlage zu Spitzenzeiten mehr Strom, als Sie benötigen, können Sie den Überschuss in das örtliche Stromnetz einspeisen. Der Versorger zahlt Ihnen dafür eine sogenannte Einspeisevergütung. Da diese aktuell jedoch bei lediglich 12,20 Cent pro Kilowatt liegt, ist es im Allgemeinen rentabler, möglichst viel Strom selbst zu verbrauchen.

Die wichtigsten Fakten zu Photovoltaikanlagen auf einen Blick

  • Funktion: Umwandlung von Sonnenlicht in Strom
  • Anschaffungskosten: etwa 8.500 bis 17.000 Euro für Ein- bis Zweifamilienhäuser
  • Fördermittel: günstige Solarkredite, steuerliche Abschreibungsmöglichkeiten, ggf. staatliche Zuschüsse
  • Besonderheiten: deckt Eigenstrombedarf zu 100 %, Stromüberschuss kann an örtlichen Versorger verkauft werden

Solarthermieanlage

Eine Solarthermieanlage wandelt Sonneneinstrahlung in Wärme um. Diese kann dazu genutzt werden, Warmwasser zu erzeugen. Bei sogenannten Kombianlagen dient die Solarthermie außerdem dazu, die reguläre Heizungsanlage zu unterstützen. Im Jahresmittel kann der Warmwasserbedarf zu 50 Prozent gedeckt werden. Den Bedarf an Gesamtwärme können Solarthermieanlagen zu etwa 20 Prozent decken. Sie dienen also als Ergänzung zu anderen Systemen, allen voran Öl- und Gasheizungen.

Die wichtigsten Fakten zu Solarthermieanlagen auf einen Blick

  • Funktion: Umwandlung von Sonnenlicht in Wärme
  • Anschaffungskosten: zwischen 4.000 und 5.000 Euro zur Aufbereitung von Warmwasser und zwischen 8.000 und 10.000 Euro zur Heizungsunterstützung
  • Fördermittel: BAFA-Zuschuss in Höhe von 30 Prozent der Kosten, zinsgünstige KfW-Kredite
  • Besonderheiten: nur in Kombination mit regulärer Heizanlage nutzbar

Welche Voraussetzungen gelten für Solaranlagen?

Auch wenn das Wetter hierzulande oft trist erscheinen mag, ist die Sonneneinstrahlung in Deutschland grundsätzlich stark genug für Solaranlagen. Dennoch hängt die Effizienz einer Anlage stark von baulichen Bedingungen ab, darunter Dachneigung und Dachausrichtung. Auch die verfügbare Fläche spielt natürlich eine Rolle.

Übersicht über die Idealvoraussetzungen für verschiedene Solaranlagen-Typen

 PhotovoltaikanlageSolarthermie zur WarmwasseraufbereitungSolarthermie zur Heizungsunterstützung
Dachneigung25 bis 35 %30 bis 50 %45 bis 60 %
DachausrichtungSüden/SüdwestenSüden/SüdwestenSüden/Südwesten
Dachfläche10 qm pro Person0,8 bis 1,5 qm pro Person0,5 bis 1,1 qm pro 10 qm Wohnfläche

Bedenken Sie jedoch, dass es sich hierbei um pauschalierte Angaben handelt. Wie groß Ihre Solaranlage sein muss, hängt ganz davon ab, wie viel Strom oder Wärme Sie in Ihrem Haushalt benötigen. Auch die Art der Anlage kann die Größe beeinflussen: So haben Sie bei Solarthermieanlagen beispielsweise die Wahl zwischen kleineren Vakuumröhrenkollektoren und größeren Flachkollektoren.

Auch die Angaben zu Dachneigung und -ausrichtung sind lediglich Richtwerte. Zeigt Ihr Dach beispielsweise nach Westen, müssen Sie zwar Effizienzeinbußen hinnehmen, doch können Sie diese mit einer größeren Fläche kompensieren. Holen Sie sich am besten Unterstützung von einem Fachmann. Dieser wird alle Möglichkeiten mit Ihnen besprechen und Ihnen bei der Wahl der richtigen Solaranlage beratend zur Seite stehen.

Kosten und Fördermittel für Solaranlagen

Je nachdem, für welche Art von Solaranlage Sie sich entscheiden, müssen Sie mit Kosten von etwa 4.000 bis 17.000 Euro rechnen. Solarthermieanlagen sind in der Regel günstiger als Photovoltaikanlagen, doch ist das Sparpotenzial hier auch geringer.

Wenn die hohen Anschaffungskosten Sie abschrecken, sollten Sie Ihren Traum von der Solaranlage nicht allzu schnell verwerfen: Um erneuerbare Energien zu fördern, belohnt der Staat den Umstieg auf Solarenergie. Entscheiden Sie sich beispielsweise für eine Solarthermieanlage, übernimmt der Staat 30 Prozent der förderfähigen Kosten. Darüber hinaus bieten zahlreiche Banken günstige Solarkredite an, die Ihnen die Kaufentscheidung ebenfalls erleichtern können. Sollten die Kosten trotz all dieser Fördermittel nach wie vor zu hoch sein, haben Sie außerdem die Möglichkeit, eine Solaranlage zu mieten. So können Sie Ihren Beitrag zum Umweltschutz leisten, ohne einen hohen Einmalbetrag für die Anschaffung aufbringen zu müssen.

Fazit: Solaranlagen als umweltfreundliche Alternative für jedermann

Eine Solaranlage hilft Ihnen dabei, den CO2-Ausstoß Ihres Haushalts zu reduzieren, sich von der Preisgestaltung Ihres Strom- oder Heizenergieversorgers loszusagen und Ihre laufenden Kosten nachhaltig zu senken. Das Beste daran ist, dass die Anforderungen an eine Solaranlage nicht so hoch sind wie oft vermutet: Auch kleine und nicht ideal ausgerichtete Dächer können mit Solarkollektoren ausgestattet werden. Was ohnehin schon wie eine Win-win-Situation scheint, wird durch großzügige staatliche Fördermittel noch attraktiver. Zuschüsse und günstige Darlehen reduzieren die Anschaffungskosten und machen eine Solaranlage zur umweltfreundlichen Option für jedermann.

Bildnachweis: Altrendo Images / Shutterstock.com

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