Terrasse gestalten: 11 nützliche Ideen
Ob Wohnzimmer im Freien, Outdoor-Küche oder grün bepflanzte Entspannungsoase: Mit einer gut durchdachten Terrasse lassen sich zahlreiche Wohnideen umsetzen. Doch die Gestaltung ist nicht immer einfach und vielen fällt es schwer, zwischen all den Trends den Überblick zu behalten. Mit unseren 11 Ideen und Inspirationen können Sie die Außenplanung mit Bedacht angehen und so – ganz unabhängig von Ihrem Budget – eine Terrasse gestalten, auf der Sie sich dauerhaft wohlfühlen.
Terrasse gestalten – Idee 1: Die perfekte Ausrichtung
Auch wenn die Ausrichtung wohl maßgeblich von der Architektur Ihres Hauses abhängt, haben Sie unter Umständen doch etwas Spielraum. Gerade wenn Sie neu bauen, können Sie häufig noch selbst entscheiden, wie die Terrasse platziert sein soll. Besonders wichtig ist dabei der Sonnenlauf, denn dieser entscheidet, wie viel Licht Sie zu welcher Tageszeit abbekommen.
- Ausrichtung nach Süden: Die Südausrichtung eignet sich hervorragend für alle Sonnenanbeter. Hier erhalten Sie das Maximum an Sonneneinstrahlung und das nahezu den ganzen Tag über.
- Ausrichtung nach Westen: Auf Westterrassen wird es vor allem in den späten Nachmittags- und frühen Abendstunden sonnig. Planen Sie, die Terrasse vorrangig nach Feierabend und für gesellige Grillabende zu nutzen, dann ist die Westterrasse perfekt für Sie.
- Ausrichtung nach Osten: Im Osten profitieren Sie von der Morgensonne. Möchten Sie gern regelmäßig im Freien frühstücken oder morgens bei einer Tasse Kaffee Energie für den Tag tanken, dann sind Sie mit einer Ostterrasse gut beraten.
- Ausrichtung nach Norden: Auf einer Nordterrasse erhalten Sie die wenigste Sonneneinstrahlung. Häufig wird diese Ausrichtung nur gewählt, wenn es nicht anders geht. Sollte dies bei Ihnen der Fall sein, sollten Sie Ihre Terrasse nach Möglichkeit weit in den Garten hinein planen. So verhindern Sie, dass der Schattenwurf Ihres Hauses die gesamte Terrasse in Dunkel hüllt.
Neben dem Sonnenlauf sollten Sie auch die Platzierung der Räume im Haus mitbedenken. Schließt die Terrasse direkt an Ihr Wohnzimmer an, so wirkt dies vor allem im Sommer wie ein verlängerter Wohnbereich. Im Winter müssen Sie dafür allerdings den Blick in einen kargen und potenziell unaufgeräumten Garten in Kauf nehmen. Wer auf der Terrasse vor allem grillen und Freunde bewirten möchte, der entscheidet sich oft für den Anschluss an die Küche. Die garantiert einen einfachen Zugang zu Grillgut, Salaten und Getränken und Ihre Gäste müssen nicht jedes Mal den gesamten Wohnbereich durchqueren.
Terrasse gestalten – Idee 2: Größe bestimmen
Wenn Sie die Größe Ihrer zukünftigen Terrasse festlegen, sollten Sie sich vorab Gedanken über die Nutzung machen: Wünschen Sie sich eine Outdoor-Küche mit großem Esstisch für launige Abende mit Freunden? Oder reicht Ihnen eine kleine Entspannungsoase mit ein paar Liegestühlen oder Loungemöbeln? Die Nutzung entscheidet maßgeblich über die Größe. Allerdings gilt dabei: Planen Sie die Terrasse nicht zu klein, denn eine spätere Erweiterung ist mit hohen Kosten verbunden. Stellen Sie auch sicher, dass ausreichend Platz vorhanden ist. So sollten Sie etwa einen Meter Spielraum zwischen Möbeln und Beginn des Gartens lassen.
Allerdings sollten Sie Ihre Terrasse auch nicht zu groß ansetzen. Zwar mag dies im Sommer nützlich sein, doch gerade im Winter wirken groß angelegte Terrassen mit eingepackten Möbeln und im Haus verstauten Kübelpflanzen schnell kahl und wenig ansehnlich.
Terrasse gestalten – Idee 3: Form festlegen
Viele Menschen denken bei Terrassen häufig an rechteckige Außenbereiche. Doch das muss nicht zwangsläufig so sein. Runde oder halbrunde Terrassen wirken organischer und schmiegen sich so besonders harmonisch in einen eher naturbelassenen Garten ein. Bedenken Sie allerdings, dass größere Sitzgruppen hier oft schwerer zu platzieren sind. Zeichnen Sie sich daher am besten einen Grundriss auf und fügen Sie auch Platzhalter für Möbel, Grill und gegebenenfalls Sonnenschirme ein. So sehen Sie, ob Wunschform und Mobiliar gut zusammenpassen.
Terrasse gestalten – Idee 4: Den perfekten Bodenbelag wählen
Wenn die Grobplanung soweit steht, können Sie sich über den Bodenbelag Gedanken machen. Zur Wahl stehen hier unter anderem folgende Materialien:
- Holz
- WPC (Wood Plastic Composites)
- Betonstein
- Naturstein
- Keramikplatten
- Klinker
Alle Bodenbeläge haben ihre spezifischen Vor- und Nachteile. So wirkt Holz etwa besonders natürlich und es heizt sich im Sommer nur bedingt auf, sodass Barfußlaufen kein Problem ist. Dafür ist es jedoch besonders pflegebedürftig und sollte etwa 2-mal im Jahr mit speziellen Pflegeölen behandelt werden. Wenn Ihnen die Umwelt am Herzen liegt, sollten Sie Abstand von Tropenhölzern wie Teak oder Bangkirai nehmen. Lärchen- und Robinienholz hingegen gilt als besonders ökologisch.
Naturstein und Steinfliesen werden schnell sehr heiß und im Winter glatt und rutschig, sind dafür aber besonders widerstandsfähig und robust. Auch haben Sie hier eine sehr große Auswahl an verschiedenen Farben und Formen. Sogenanntes WPC (Verbünde aus Holz und Plastik) ist als Bausatz verfügbar und kann – ähnlich wie Klicklaminat – verhältnismäßig einfach selbst verlegt werden. Dafür wirkt das Material häufig etwas unnatürlich und teils nicht sonderlich hochwertig.
Kies und Splitt sind günstig und wirken gerade bei Naturgärten sehr harmonisch und unaufgeregt. Allerdings müssen Sie hierfür unter Umständen Steinchen im Schuh in Kauf nehmen. Auch müssen Sie bei der Pflege darauf achten, dass kein Gras durchwächst, da dies schnell unordentlich und ungepflegt wirkt.
Am Ende wird maßgeblich aber auch Ihr Budget über die Wahl des passenden Materials entscheiden, wie Sie Ihre Terrasse gestalten: Einfaches Holz erhalten Sie bereits ab 20 Euro pro Quadratmeter, während Sie für Thermoholz bis zu 160 Euro auf den Tisch legen müssen. Naturstein und große Betonfliesen schlagen mit etwa 160 bis 170 Euro pro Quadratmeter zu Buche (inklusive Verlegen vom Fachmann), während Sie für kleinere Betonplatten nur etwa 110 Euro zahlen müssen. Am günstigsten ist natürlich Streugut wie Kies oder Splitt, das Sie auch selbst einfach ausstreuen können.
Terrasse gestalten – Idee 5: Terrasse selbst anlegen und Kosten sparen?
Auch wenn einige Terrassen – unter anderem solche aus Holz – eine Unterkonstruktion benötigen, ist es nicht sonderlich schwer, die Terrasse selbst anzulegen. Ein wenig handwerkliches Geschick und Materialverständnis sollten Sie hierfür allerdings schon mitbringen. Sie können sich dadurch einiges an Kosten sparen, müssen aber auch bedenken, dass es nicht allein bei den Materialkosten bleibt. Unter Umständen müssen Sie sich Maschinen aus dem Baumarkt oder Gartencenter ausleihen. Auch sind die Materialien für Sie als Privatperson natürlich etwas teurer als für den Fachmann, der häufig von Händlerrabatten profitiert. Vor allem wenn Sie sich für teure und aufwendig zu verlegende Bodenbeläge – wie etwa Naturstein oder große Betonsteinplatten – entscheiden, sollten Sie besser einen Fachmann hinzuziehen.
Um besser einschätzen zu können, ob sich die Kostenersparnis durch Eigenleistung lohnt, sollten Sie sich zuvor grob mit den möglichen Gesamtkosten vertraut machen. Hier einige Richtwerte:
- Planung durch Fachbetrieb: ca. 500–000 €
- Fundament: ca. 50–60 €/m²
- Boden verlegen: ca. 70–150 €/m² für Material plus ca. 20–60 €/m² für Arbeitsleistung
Terrasse gestalten – Idee 6: Der richtige Sonnenschutz
Im Frühjahr mag ein wenig direkte Sonneneinstrahlung vielleicht noch willkommen sein, doch spätestens im Sommer sollten Sie für ausreichend Sonnenschutz sorgen. Hierbei haben Sie die Wahl zwischen zahlreichen Materialien und Gestaltungsarten, darunter folgende:
- Markise (per Hand oder automatisch betrieben)
- Feste Überdachung (ganz oder anteilig; aus Aluminium, Holz oder Glas)
- Sonnensegel
- Sonnenschirme
- Berankte Pergola
Auch hier entscheidet unter anderem wieder Ihr Budget: Fest verbaute Überdachungen und Markisen sind natürlich teurer als Sonnenschirme, aber dafür müssen Sie hierfür keinen Platz auf Ihrer Terrasse opfern. Allerdings gehen gerade Glasdächer auch mit einem nicht zu unterschätzenden Pflegeaufwand einher: Die schönste Terrasse bringt Ihnen wenig, wenn das Glasdach dringend wieder gereinigt werden sollte. Eine berankte Pergola ist natürlich ein wahrer Hingucker, doch spendet sie auch Schatten, wenn Sie ihn vielleicht gar nicht brauchen.
Terrasse gestalten – Idee 7: Sichtschutz für mehr Privatsphäre
Eine schön gestaltete und dekorierte Terrasse lädt nur dann zum Verweilen ein, wenn sie ausreichend Sichtschutz bietet. Zwar wollen Sie selbst vermutlich den Blick auf Ihren blühenden Garten genießen, doch vor den neugierigen Blicken Ihrer Nachbarn geschützt sein. Mit dem passenden Sichtschutz können Sie genau das bewerkstelligen.
Zur Wahl stehen hier etwa Zierwände aus Holz, Metall oder Kunststoff. Mit diesen holen Sie ein Maximum an Privatsphäre heraus. Etwas durchlässiger, dafür aber harmonischer wirkt ein Sichtschutz aus Pflanzen. So können Sie etwa auf hochwachsende Sträucher wie Jasmin, Flieder oder immergrünen Efeu setzen. Auch dicht bepflanzte Rankgitter oder hohe Topfpflanzen eignen sich hierfür. Viele Gartenbesitzer setzen auch auf Bambus, wenn sie ihre Terrasse gestalten. Der Vorteil: Bambus wächst besonders schnell, sodass Sie sich schon innerhalb kürzester Zeit über einen dichten und doch natürlichen Sichtschutz für Ihre Terrasse freuen dürfen.
Terrasse gestalten – Idee 8: Möbel und Deko in einheitlichem Stil wählen
Wer kennt es nicht: Man geht nur mal kurz ins Möbelhaus oder ins Gartencenter und schon sieht man allerhand schöne Dinge, die man gern haben würde. Ihre Terrasse gestalten Sie jedoch besser nicht mit derartigen Spontankäufen. Besser ist es, wenn Sie vorab ein Konzept für Ihre Terrasse erstellen, einen einheitlichen Stil wählen und dann bewusst dafür einkaufen gehen. So können Sie etwa mit einem kleinen, gusseisernen Bistrotisch und Lavendelsträuchern schnell mediterranen Flair zaubern. Dunkle Loungemöbel, ein Outdoor-Teppich mit Strukturmuster und ein markantes Sonnensegel lassen Ihre Terrasse hingegen modern und zeitgemäß wirken.
Ideal ist es im Übrigen, wenn Sie den Einrichtungsstil von innen auch außen aufgreifen. Es kann etwas befremdlich wirken, wenn man von einer Landhausküche auf eine minimalistisch gehaltene, moderne Terrasse tritt. Harmonischer wirkt es, wenn Sie derartige Stilbrüche vermeiden und die Terrasse als erweiterten Wohnraum verstehen.
Terrasse gestalten – Idee 9: Die richtige Bepflanzung
Welche Grünpflanzen und Blumen sich für Ihre Terrasse eignen, hängt maßgeblich von der Ausrichtung ab. Die Sonneneinstrahlung entscheidet darüber, was bei Ihnen gedeiht und was nicht. Wahre Sonnenanbeter sind beispielsweise Olivenbäume, Oleander, Strauchmargeriten und tropische Palmen. Schatten vertragen unter anderem Chrysanthemen, japanische Kamelien und Begonien. Eine große Auswahl an geeigneten Pflanzen finden Sie natürlich im Gartencenter, wo Sie auch eine fachmännische Beratung erhalten.
Generell geeignet für Terrassen sind einjährige Topfpflanzen. Sie können auch auf mehrjährige Pflanzen zurückgreifen, sollten jedoch bedenken, dass Sie diese im Winter unter Umständen im Haus beherbergen müssen. Ist Ihre Terrasse von einem Blumenbeet gesäumt, dann sollten Sie darauf achten, dass möglichst immer Blütezeit herrscht. Wählen Sie ausschließlich Blumen, die zur selben Jahreszeit blühen, haben Sie nur kurz Ihre Freude daran. Das restliche Jahr müssen Sie auf Farbe verzichten. Viele Menschen nutzen den Platz auf der Terrasse auch für ein kleines Kräuterbeet oder ein Hochbeet. Das ist besonders vorteilhaft, wenn die Terrasse direkten Zugang zur Küche bietet.
Terrasse gestalten – Idee 10: Kleine Terrasse gestalten
Auch eine kleine Terrasse lässt sich mit einigen Tricks in ein wahres Idyll verwandeln. Grundlegend sollten Sie hier auf die Farbwahl achten: Dunkle Töne lassen Ihre Terrasse noch kleiner erscheinen, während helle Farben vergrößernd wirken. Auch sollten Sie große, kompakte Möbelstücke vermeiden und stattdessen lieber filigranere Macharten wählen. Multifunktionsteile bieten sich hier ganz besonders an: Dazu zählen etwa Sitzbänke, in denen Sie Ihre Polster verstauen können, oder kleine Ausklapptische.
Gut ist es bei kleinen Terrassen auch, wenn Sie in die Höhe bauen. Wählen Sie zum Beispiel einen Sichtschutz mit Lamellen, so können Sie daran kleine Pflanztöpfchen aufhängen, die als vertikales Kräuterbeet dienen. Auch Pflanzenleitern sorgen für mehr Abstellfläche für Blumentöpfe und Deko.
Terrasse gestalten – Idee 11: DIY, Upcycling und weitere günstige Tipps für eine gemütliche Terrasse
Eine gemütliche Terrasse lässt sich ganz einfach auch mit kleinem Budget zaubern – vor allem, wenn Sie etwas Kreativität und handwerkliches Geschick mitbringen. Alte Weinkisten lassen sich etwa mit ein wenig Farbe in wahre Hingucker verwandeln und bieten Platz für Blumen und Deko. Dasselbe gilt auch für schön geformte Flaschen, die Sie zum Kerzenhalter umfunktionieren können.
Besonders beliebt und seit Jahren im Trend sind selbstgebaute Outdoor-Möbel aus alten Euro-Paletten. Diese haben die perfekte Größe, um daraus gemütliche Loungemöbel zu bauen. Das Beste daran: Das fertige Outdoor-Sofa aus alten Paletten ist ein wahres Unikat.
Sie haben 2 linke Hände? Auch kein Problem! In diesem Fall können Sie sich online auf Gebrauchtwaren-Plattformen oder in Secondhandläden nach Terrassenmöbeln und Deko umsehen. Das Angebot ist schier unendlich.
Fazit: Terrasse gestalten für jeden Geschmack und jedes Budget
Wenn Sie sich eine einladende und gemütliche Entspannungsoase wünschen, dann sollten Sie die Terrassengestaltung nicht auf die leichte Schulter nehmen. Verstehen Sie diese vielmehr als erweiterten Wohnraum und stellen Sie sich vorab die folgenden Fragen: Wie soll die Terrasse genutzt werden? Welchen Stil möchten Sie verfolgen? Wie viel Budget steht Ihnen zur Verfügung? Mit ein paar wenigen Kniffen können Sie Ihre Terrasse gestalten und so in eine stimmige Outdoor-Landschaft verwandeln, die im Sommer zum Verweilen und Erholen einlädt.
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