Bestandsimmobilie kaufen: 7 Argumente für den Altbau

Wer sich den Traum von den eigenen vier Wänden erfüllen will, muss zunächst die folgende Frage klären: Haus bauen oder Haus kaufen? Auch wenn ein Neubau auf den ersten Blick oft verlockender erscheint, gibt es doch zahlreiche Argumente für den Kauf einer Bestandsimmobilie. Die 7 überzeugendsten Argumente für den Altbau stellen wir Ihnen hier vor.

Ein Altbau in Berlin

Argument 1: Bestandsimmobilien sind einfacher zu finden als Baugrund

Verfügbarer Baugrund ist eine echte Mangelware. Gerade in Städten und Vororten im Speckgürtel ist so gut wie jeder Quadratmeter Land bereits bebaut. Lediglich einige Neubaugebiete am Stadtrand sind noch zu haben, doch diese sind oft eher abseits vom Schuss. Wenn Sie von einem Haus im Stadtzentrum oder im Dorfkern träumen, dann bleibt Ihnen oft gar nichts anderes übrig, als eine Bestandsimmobilie zu kaufen.

Argument 2: Bestandsimmobilien sind bereits erschlossen

Wenn Sie sich für einen Altbau entscheiden, dann müssen Sie sich keine Gedanken über die Erschließung des Grundstücks machen. Alle nötigen Versorgungsleitungen – darunter Wasser, Strom, Telekommunikation und Abwasser – sind bereits vorhanden. Bei einem Neubau ist das hingegen oft anders: Zwar gibt es bereits vollständig erschlossene Baugrundstücke, doch muss dies nicht zwangsläufig der Fall sein. Es kann durchaus sein, dass Sie als Bauherr das Grundstück erst erschließen lassen müssen, was zu einer längeren Bauzeit und signifikanten Mehrkosten führt.

Argument 3: Lage kann beim Altbau besser eingeschätzt werden

Eine Bestandsimmobilie bringt einen großen Vorteil gegenüber Neubauten mit sich: Sie können sie vorher besichtigen und müssen sich nicht auf Baupläne und Ihre Vorstellungskraft verlassen. Dasselbe gilt auch für die Lage: Wenn Sie ein Haus in einem Neubaugebiet bauen, wissen Sie vorher nur selten, wer Ihre Nachbarn sein werden oder wie sich das Gebiet entwickeln wird. Bei Bestandsbauten hingegen können Sie die Lage vorher genau auskundschaften, mit Anwohnern sprechen und prüfen, ob die Chemie zwischen Ihnen und Ihren zukünftigen Nachbarn stimmt. Immerhin trägt ein gutes Verhältnis mit den Nachbarn stark zum allgemeinen Wohnkomfort bei.

Argument 4: Die Kosten für einen Altbau sind besser kalkulierbar

Wenn Sie ein Haus bauen, dann erhalten Sie vom jeweiligen Bauunternehmen einen Kostenvoranschlag. Oft ist dieser jedoch nicht in Stein gemeißelt und unter dem Strich kommt ein deutlich höherer Betrag heraus. Dies kann unter anderem an unvorhergesehenen Problemen, Verzögerungen des Baufortschritts oder an gestiegenen Preisen für Baumaterial liegen. Gerade wenn Sie Ihr Budget voll ausschöpfen wollen, sind derartige Mehrkosten ein echtes Problem. Bei einem Altbau wissen Sie genau, wie viel Sie für die Immobilie zahlen müssen. Wenn Sie Ihren Altbau modernisieren wollen oder gar müssen, dann ist zwar auch hier ein gewisses Kostenrisiko vorhanden, dieses ist jedoch deutlich überschaubarer. Reicht das Geld aktuell nicht für alle Sanierungsmaßnahmen, dann können einige häufig auch etwas nach hinten verschoben werden. Als Käufer können Sie so zunächst ein wenig Geld ansparen.

Argument 5: Finanzierung von Kauf und Modernisierung in einem

Wenn Sie ein Haus kaufen und bereits eine grobe Vorstellung von den nötigen Modernisierungsmaßnahmen haben, dann können Sie diese direkt bei der Immobilienfinanzierung berücksichtigen. Die meisten Banken werden Ihnen hier gern entgegenkommen, da Modernisierungen und Sanierungen am Ende auch den Wert der Immobilie steigern und so auch die Bank von Ihrem Vorhaben profitiert. Aller Wahrscheinlichkeit nach werden Sie für diesen Kredit auch gute Konditionen aushandeln können. Etwas anders sieht es aus, wenn Sie ein Haus kaufen und dieses erst später modernisieren wollen: Sie müssen dann neben dem laufenden Immobilienkredit ein weiteres Darlehen aufnehmen. Die Konditionen hierfür sind im Allgemeinen schlechter als die für die ursprüngliche Immobilienfinanzierung.

Argument 6: Kürzere Wartezeit und schnellerer Einzug

Auch wenn die Suche nach einem passenden Objekt nicht gerade einfach ist und gut und gerne mehrere Monate in Anspruch nimmt, können Sie in der Regel schneller einziehen als bei einem Neubau. Darüber hinaus ist das Einzugsdatum sehr viel präziser vorherzusagen: So können schlechte Witterungsverhältnisse oder Lieferschwierigkeiten beim Baumaterial Ihrem ursprünglichen Bauzeitplan schnell einen Strich durch die Rechnung machen und den Einzug verzögern. Leben Sie aktuell zur Miete, sind Unzufriedenheit und zusätzliche Kosten die Folge.

Argument 7: Weniger Stress

Ganz stressfrei lässt sich der Traum von den eigenen vier Wänden nicht erfüllen. So müssen Sie auch beim Kauf eines Altbaus eine oft langwierige Objektsuche und kräftezehrende Preisverhandlungen hinnehmen. Auch schwingt natürlich immer die Unsicherheit mit, am Ende nicht den Zuschlag für das Wunschobjekt zu erhalten. Nichtsdestotrotz ist der Hauskauf im Allgemeinen mit weniger Stress verbunden als der Hausbau. Vor allem wenn Sie selbst aktiv mithelfen, um die Kosten zu drücken, müssen Sie jede Menge Zeit investieren und oft stellt der Bau eine große Zerreißprobe für Paare und Familien dar.

Fazit: Schneller und stressfreier ins Eigenheim durch Kauf einer Bestandsimmobilie

Natürlich ist es schön, das eigene Zuhause ganz nach seinen eigenen Wünschen und Vorstellungen zu planen und am Ende den Schlüssel für ein nagelneues Haus in den Händen zu halten. Dem gegenüber stehen jedoch jede Menge Stress, eine lange Bauphase und nur schwer kalkulierbare Kosten. Wenn Sie all dies vermeiden wollen, dann ist der Kauf eines Altbaus die bessere Option für Sie. Darüber hinaus müssen Sie bedenken, dass es eine Vielzahl an Bestandsbauten, aber nur wenig verfügbaren Baugrund gibt. Sie haben beim Hauskauf also eine große Auswahl an möglichen Objekten an den unterschiedlichsten Standorten und können sich im besten Fall verhältnismäßig stressfrei auf die Suche nach Ihrem neuen Eigenheim machen.

Bildnachweis: katjen / Shutterstock.com

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