Immobilien als Altersvorsorge – Tipps & Tücken

Zwei Menschen vor einer Immobilie als Altersvorsorge

Der Gedanke klingt verlockend: In der eigenen Immobilie leben und im Alter keine Miete mehr zahlen. Im Folgenden erfahren Sie, welche Vorteile eine Immobilie als Altersvorsorge bietet, welche Immobilien sich dafür eignen und worauf Sie bei der Planung achten sollten.

Immobilien als Altersvorsorge: Wie funktioniert das?

Wenn Sie in eine Immobilie investieren, um für den Ruhestand vorzusorgen, gibt es grundsätzlich 2 Möglichkeiten:

  • Anschaffung eines selbstgenutzten Eigenheims
  • Kauf einer vermieteten Immobilie

Entscheiden Sie sich für ein Haus als Altersvorsorge, haben Sie den Kredit idealerweise bis zum Eintritt ins Rentenalter abbezahlt. Sie profitieren dann von einem mietfreien Wohnen in der eigenen Immobilie und müssen lediglich die anfallenden Nebenkosten tragen. Kaufen Sie eine Mietimmobilie, bessern Sie mit den Mieterträgen die monatlichen Renteneinkünfte auf. Bei beiden Varianten gilt es, Verschiedenes zu beachten.

Tipp: Berechnen Sie den Tilgungssatz für Ihre Baufinanzierung so, dass das Darlehen zum Renteneintritt komplett zurückgezahlt ist. Je mehr Sie tilgen, desto schneller sind Sie schuldenfrei.

Was sollte ich bei einer selbstgenutzten Immobilie als Altersvorsorge beachten?

Wenn Sie Ihre Immobilie im Alter nutzen wollen, sollten Sie darauf achten, dass das Haus beziehungsweise die Wohnung altersgerecht ausgestattet ist. Überlegen Sie sich im Vorfeld genau, ob Sie Ihren Lebensabend tatsächlich dort verbringen möchten. Im Alter bevorzugen viele Menschen kurze Wege zum Einkaufen und eine gute ärztliche Versorgung in der Nähe. Handelt es sich um ein Einfamilienhaus mit einem großen Grundstück, bedenken Sie, dass Sie sich auch im Alter weiterhin um den Garten und die Instandhaltung kümmern müssen.

Wichtige Fragen, die Sie sich zur Lage der altersgerechten Immobilie stellen sollten:

  • Wie gut ist die Verkehrsanbindung?
  • Komme ich auch ohne Auto problemlos von meinem Zuhause zu allen Zielen?
  • Wie ist die Lärmsituation?
  • In welcher Art von Nachbarschaft möchte ich im Alter leben?
  • Gibt es Einkaufsmöglichkeiten, Ärzte und Krankenhäuser in der Nähe?
  • Wie groß ist die Immobilie? Kann ich mich auch bei gesundheitlichen Einschränkungen weiterhin um Haus und Garten kümmern?

Gut zu wissen: Wenn Sie Ihre Immobilie altersgerecht umbauen möchten, empfiehlt sich eine rechtzeitige Planung. Idealerweise schaffen Sie während des aktiven Berufslebens ausreichende Rücklagen für das Vorhaben. Auch ein Bausparvertrag kann für die Umbaumaßnahmen eine gute Idee sein.

Tipp: Die Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW) gewährt Zuschüsse oder zinsgünstige Darlehen für altersgerechte Umbauten und den Abbau von Barrieren. Denken Sie auch hier an die rechtzeitige Planung, um die Schulden bis zum Renteneinstieg abzubauen.

Was sollte ich bei einer vermieteten Immobilie als Altersvorsorge beachten?

Eine Alternative, sich zusätzliche Einkünfte im Alter zu sichern, ist die Vermietung einer Immobilie. In diesem Fall erzielen Sie monatliche Mieterträge, mit denen Sie Ihr Einkommen aufbessern. Idealerweise planen Sie den Kauf der Immobilie so, dass diese bei Renteneintritt abbezahlt ist. Im besten Fall reicht die monatliche Miete aus, um die Baufinanzierung zu tilgen.

Bedenken Sie, dass Sie die Mieteinnahmen versteuern müssen. Zudem sind Sie als Eigentümer für die Instandhaltung zuständig und müssen unter Umständen für anfallende Kosten aufkommen.

Sie können die Immobilie aber auch zunächst vermieten, um dann im Alter selbst darin zu wohnen. Bis zu diesem Zeitpunkt sind Haus oder Wohnung abbezahlt und Sie leben mietfrei in der eigenen Immobilie. Unter Umständen ist jedoch vor Ihrem Einzug eine Renovierung oder Modernisierung fällig – diese Kosten sollten Sie einkalkulieren.

Haben Sie bisher im eigenen Haus gelebt, das Ihnen nun zu groß wird, sind der Umzug in eine kleinere Wohnung und die Vermietung des bisherigen Hauses eine weitere Option. Auch hier sollten Sie bedenken, dass die Mieteinnahmen zu versteuern sind und Sie zudem die Miete für die eigene Wohnung aufbringen müssen.

Tipp: Eine andere Idee ist ein Haus mit Einliegerwohnung. Die Wohnung können Sie zunächst vermieten und selbst im Einfamilienhaus leben. Im Alter ziehen Sie in die Einliegerwohnung und vermieten Ihr Haus. Auf diese Weise bleiben Sie in Ihrer gewohnten Umgebung.

Welche Fehler kann man bei einer Immobilie als Altersvorsorge machen?

Die Idee des mietfreien Wohnens im Alter klingt einfach, dennoch sollten Sie sich bewusst machen, dass laufende Kosten weiterhin zu bewältigen sind. Grundsteuer, Müllabfuhr, Wohngeld bei einer Eigentumswohnung oder andere Kosten fallen weiterhin an. Zudem sind Sie als Eigentümer auch weiterhin für die Instandhaltung zuständig. Planen Sie also umsichtig und prüfen Sie, ob Sie die laufenden Unterhaltungskosten aus Ihren monatlichen Renteneinkünften bezahlen können.

Fazit: Immobilie als Altersvorsorge nicht als alleinige Lösung wählen

Auch wenn Eigentum als Altersvorsorge eine sehr gute Idee ist, sollten Sie nicht allein auf diese Möglichkeit setzen. Das Immobilieneigentum eignet sich perfekt als solides Standbein Ihrer Vorsorgeplanung. Das Haus oder die Wohnung gehört zwar Ihnen, aber Sie sollten dafür sorgen, dass Sie die laufenden Kosten auch weiterhin stemmen können. Ideal ist es also, zusätzlich zur Immobilie als Altersvorsorge auf eine weitere Absicherung wie eine private Rentenversicherung zu setzen. Auf diese Weise sichern Sie sich wertvolles Immobilieneigentum und sorgen durch die Kombination mit einer weiteren Vorsorge für eine Aufstockung der gesetzlichen Rentenzahlungen. Je früher Sie mit der Planung beginnen, desto entspannter blicken Sie dem Ruhestand entgegen.

Bildnachweis: StudioByTheSea / Shutterstock.com

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